Gisela Christ von Carben
Im Frühjahr 2015 hat Gisela Christ von Carben die Volkstheater Frankfurt – Liesel Christ, Liesel und Gisela Christ-Stiftung gegründet.
Gisela Christ von Carben im Volkstheater Frankfurt im Cantate-Saal, 2012
(Foto: Harald Schröder)
Gisela Dahlem-Christ, die erst seit ihrer Adoption in ihren letzten Lebensjahren den Nachnamen „Christ von Carben“ trug, wurde am 4. Oktober 1942 als Tochter der Schauspielerin Liesel Christ und des Opernsängers Fritz Dahlem in Heilbronn geboren. Sie kam schon als Baby nach Frankfurt, wo sie die Grundschule in Heddernheim und – nach einem kurzen Internatsaufenthalt in der Odenwaldschule in Oberhambach – die Anna-Schmidt-Schule besuchte. Von 1961 bis 1964 absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester am Frankfurter St. Markus-Krankenhaus. Sie begann eine Karriere als Operationsschwester an renommierten Herzkliniken in der Schweiz (ab 1967) und den Vereinigten Staaten (ab 1970) – bis sie eher zufällig zum Volkstheater kam und dann leidenschaftlich gern dabei blieb. Weil sie 1971 in Frankfurt auf ein Visum für die USA wartete, unterstützte sie ihre Mutter Liesel Christ, bekanntgeworden als Mamma Hesselbach der Fernsehserie, bei Gründung und Aufbau des Volkstheaters Frankfurt.
Nach und nach übernahm Gisela Dahlem-Christ die gesamte Organisation und Administration der Mundartbühne. Seit dem Tod der Prinzipalin Liesel Christ führten Gisela Dahlem-Christ als geschäftsführende Intendantin, ihre Schwester Bärbel Christ-Heß (später Schöne von Carben) als technische Direktorin und der Regisseur Wolfgang Kaus als künstlerischer Leiter das Volkstheater Frankfurt alleinverantwortlich weiter. In der 42 Jahre währenden Geschichte der Bühne, bis zur Schließung im Frühjahr 2013, kamen etwa 3,6 Millionen Besucher in die fast 11.000 Vorstellungen von rund 280 Inszenierungen.
Um die Tradition des Volkstheaters fortzusetzen, gründete Gisela Christ von Carben die Volkstheater Frankfurt – Liesel Christ, Liesel und Gisela Christ-Stiftung, die die Sprachvielfalt und insbesondere den Dialekt auf der Bühne pflegen und fördern soll. Mit großer Tatkraft und vielen Ideen erfüllte sie als Vorsitzende die Stiftung mit Leben. Am 14. Dezember 2015 ist Gisela Christ von Carben plötzlich gestorben. Noch kurz vor ihrem Tod hat die Stifterin die erste Stipendiatin ausgewählt und der Presse vorgestellt.
„In dieser Stiftung sehe ich eine geeignete Fortsetzung
der Tradition des leider nicht mehr bestehenden Volkstheaters Frankfurt
in Erinnerung an unsere Mutter Liesel Christ.“
Gisela Christ von Carben über ihre Motivation zur Stiftungsgründung